| Weltreisen | Deutschland | Sachsen-Anhalt | Dessau | Site-Map | HOME |
| Rundgang |
Dessau wurde erstmals im 9. Jahrhundert urkundlich erwähnt und im Mittelalter entwickelte es sich zu einem regional wichtigen Handelsort. Dessau-Roßlau ist weltberühmt für den Architekturstil Bauhaus, mehr dazu auf der Seite Bauhaus in Dessau.
Die Stadt ist ein Magnet für Design- und Architekturstudierende aus der ganzen Welt. Bis zur Städtefusion mit Roßlau am 1. Juli 2007 war Dessau noch eine kreisfreie Stadt. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Halle, etwa 40 km südwestlich, Leipzig, etwa 52 km südöstlich und Magdeburg, etwa 53 km nordwestlich.
Aber die Stadt hat mehr als Bauhaus zu bieten, denn Dessau ist umgeben von Wäldern und Flüssen. Egal ob mit Auto und zu Fuß oder mit dem Fahrrad, es gibt viel zu erkunden. Dessau liegt inmitten einer ausgedehnten Auenlandschaft beiderseits der unteren Mulde, die nördlich der Stadt in die Elbe mündet. Dadurch kommt es hier regelmäßig zu Hochwasser, wenn sich das Wasser nach starken Regenfällen staut.
Dessau ist nicht nur die Stadt des Bauhauses, sondern auch die Geburtsstadt von Kurt Weill, dem berühmten Komponisten der Moderne. Er vertonte Bertold Brechts Dreigroschenoper und ihm zur Ehre gibt es jährlich ein Festival mit internationalen Künstlern.
Wir haben leider nur fünf Nächte unserem Appartement Henriette im Vorort Oranienbaum verbracht und hatten für vieles, das wir uns hier vorgenmommen hatten, leider keine Zeit mehr.
Für Bauhaus waren wir gekommen, fanden aber die Industriemuseum wie das Technikmuseum Jungers und Ferropolis, die Stadt aus Eisen, so spannend, dass wir hier Stunden verbracht haben.
Dazu kommt noch das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, eine europaweit bedeutende Kulturlandschaft und seit dem Jahr 2000 ebenfalls UNESCO-Welterbestätte die sich durch eine einzigartige Verbindung von Kunst, Architektur und Natur auszeichnet.
Es wurde im 18. Jahrhundert vom Fürsten Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau angelegt und umfasst mehrere Schlösser, Parks und Landschaften im englischen Stil, darunter die berühmten Wörlitzer Anlagen, das Schloss und der Park Georgium sowie das Schloss Luisium. Die Anlagen sind ein herausragendes Beispiel für die Umsetzung der philosophischen Prinzipien der Aufklärung in der Landschaftsgestaltung und wedren jährlich von etwa einer Million Menschen besucht, wir haben nur fünf davon geschafft.
Auf jeden Fall sollte man ausreichend Zeit für einen Besuch einzuplanen, da das Gartenreich eine große Fläche umfasst und im Inneren der einzelnen Parks ist Fahraddfahren und -schieben verboten und man geht zu Fuß durtch die historischen Parklandschaften mit Seen, Kanälen, Tempeln und Brücken. Da Dessau von zahlreichen Schloss- und Parkanlagen umgeben ist, zählt es zu den grünsten Städten Deutschlands.
Mit Oper, Schauspiel und Ballett bietet das Theater ein abwechslungsreiches Kulturprogramm. Man kann das Filmmuseum Dessau besuchen und Veranstaltungen wie Stadtfeste, Musik- und Kunstfestivals bereichern das kulturelle Leben.
Die Stadt Dessau und die am Stadtrand gelegenen Junkers Flugzeug- und Motorenwerke wurden ab 1940 Ziel von insgesamt 20 alliierten Luftangriffen. Am 7. März 1945 wurde das dichtbesiedelte Stadtzentrum von Dessau zum Kernzielgebiet eines nächtlichen britischen Bombenangriffs mit 520 schweren Lancaster-Bombern und 1.700 Tonnen Spreng- und Brandbomben. Dabei wurden 700 Menschen getötet und 80 Prozent des bebauten Stadtgebietes zerstört. In der Altstadt wurden nahezu 97 Prozent aller Gebäude vollständig zerstört oder irreversibel beschädigt.
Das historische Stadtbild mit seinen Kirchen, Schlossanlagen, vielen öffentlichen Gebäuden, Adels- und Bürgerbauten ging dadurch nahezu vollständig verloren.
Infolgedessen kann man auch jenseits vom Bauhaus heute im Stadtbild Interessantes erkunden: Industriedenkmäler und Stadtentwicklungsprojekte aus der Nachkriegszeit, die Dessau ein urbanes Profil geben. Läuft man durch die Dessauer Innenstadt, fühlt man sich wie in einer Ausstellung zur Stadtentwicklung. Hier stehen Plattenbauten der DDR-Zeit neben Gründerzeit-Villen, dazwischen viel freie Fläche und plötzlich ein Park mit Schlösschen. Dann blickt man in marode Hinterhöfe aus den Fünfzigerjahren und kommt kurz danach an einem modernen Einkaufszentrum vorbei. Hier kann man gut zu Fuß durch die Stadt schlendern und einiges davon entdecken.
In zentraler Ortschaftslage befindet sich die morderne Tourist-Informationen und direkt vor der Tür das Café Antonio mit Blick auf das Bauhaus Museum Dessau und der längste Plattenbau von allen mit mehreren Treppenhäusern und zahlreichen Klingelschildern auf einem Filetstück in der Innenstadt. Es gibt hier nicht nur Bauhaus und Historisches, die markanten Plattenbauten im Dessauer Süden werden von der Wohnungsgenossenschaft Dessau saniert. Was woanders rar ist findet man hier: Der Wohnraum ist nicht knapp und teuer, hier stehen viele Wohnungen leer und der durchschnittliche Mietpreis liegt bei etwa 7,86 €/m². Eigentlich ist es schön hier, nur fehlen die Menschen. Kaum eine Stadt in Europa schrumpft und altert so schnell.
Dieter Hallervorden, geboren 1935 in Dessau, ist ein vielseitiger Künstler, der vor allem als Schauspieler, Kabarettist und Theaterdirektor bekannt wurde. Seit seiner Kindheit mit Dessau verbunden, hat er der Stadt viel zu verdanken und kehrte Ende 2022 nach Jahren in Berlin zurück, um ein Herzensprojekt zu verwirklichen: das Mitteldeutsche Theater in der historischen Marienkirche von Dessau.
Video zum Thema
Google Map zum Thema
360° View zum Thema
| Weltreisen | Deutschland | Sachsen-Anhalt | Dessau | Site-Map | HOME |
| Datenschutz | Impressum |