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Der Felsenweiher bei Ernzen liegt am Eingang des Gutenbachtals am Rande des Dorfes Ernzen in der Südeifel, nicht weit entfernt von der bekannten Teufelsschlucht. Nachdem wir an diesem Tag schön in der Grünen Hölle wandern waren, haben wir auf dem Rückweg zur Ferienwohnung Faulhauer in Welschbillig-Ittel noch einen Abstecher dort hin gemacht.
Gleich am Gutenbach fanden wir einen Parkplatz, viele Besucher gab es hier nicht. Wir liefen ein Stück parallel zur Straße weiter und erreichten den kleinen, romantischen Weiher, der von imposanten Sandsteinfelsen mit Nischen und Höhlen umgeben ist. Terrassen, Treppen, steinerne Brücken und kleine Bassins machen die Anlage zu einem besonderen Ort. Einen großen Teil der Bauteile kann man nicht betreten, sondern nur außen herum gehen, das reicht aber auch um alles zu sehen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts initiierte der Pfarrer der Gemeinde namens Philipp Meyer ein Projekt zur Umgestaltung der natürlichen Felsformationen in einen Karpfenteich. Das sollte eine "Arbeitsbeschaffungsmaßnahme" für die lokale Bevölkerung sein, um sie zu unterstützen. Die Fischzucht war allerdings wirtschaftlich wenig erfolgreich, doch der hübsch angelegte Felsenweiher entwickelte schnell zu einem beliebten Ausflugsziel. Damal konnte man aber, wie die Geländer zeigen, die Pfade zu den Höhlen und um den Weiher herum noch betreten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage dann von der Gemeinde übernommen und weiter gepflegt. Im Jahr 2008 wurde ein hydraulischer Widder installiert, der eine Wasserfontäne in der Mitte des Weihers betreibt. Das ist eine clevere mechanische Pumpe, die ganz ohne Strom oder Motor Wasser bergauf fördern kann – nur durch die Kraft des fließenden Wassers selbst.
Man braucht eine Quelle mit Gefälle, also Wasser, das z. B. aus einem Bach oder Tank bergab fließt. Dieses Wasser fließt durch ein Rohr in den Widder, wird dort kurzzeitig durch ein Ventil gestoppt, wodurch ein Druckstoß entsteht wie beim "Wasserschlag" in alten Rohren. Dieser Druck wird genutzt, um einen Teil des Wassers nach oben in ein höher gelegenes Ziel zu drücken. Der Rest des Wassers läuft einfach durch den Widder weiter und wird nicht genutzt. Robust und langlebig, ohne Strom und mit geringer Wartung, somit perfelt für abgelegene Orte.
Das Gelände rund um den Felsenweiher ist frei zugänglich und eignet sich sehr gut für einen Auflug. Wenn wir etwas mehr Zeit gehabt hätten und uns nicht schon die Füße von der Wanderung in der Teufelschlucht weh getan hätten, dann wäre hier ein weiterer, guter Ort für eine Wanderung gewesen.
Denn direkt unterhalb des Felsenweihers beginnt der Premiumwanderweg Felsenweg 6 – Teufelsschlucht, der auf einer Länge von etwa 17,4 km durch die beeindruckende Felsenlandschaft der Südeifel führt. Die Tour wurde immerhin im 2021 bei der Wahl zu Deutschlands schönstem Wanderweg mit dem 2. Platz ausgezeichnet.
Oberhalb des Weihers befindet sich eine Plattform mit der sogenannten "Lauschkurbel", einer interaktiven Station, die interessante Informationen über die Geschichte und Besonderheiten des Ortes bietet. Die haben wir leider nicht entdeckt, wahrscheinlich weil der Weiher bei unserem Besuch abgesperrt war und wir die Stege gar nicht betreten konnten.,
Es gibt einige Sitzmöglichkeiten rund um das Wasser, die zur Rast laden und die romantische Kulisse des Felsenweihers wird auch gerne für Konzerte und andere Kulturveranstaltungen genutzt.
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