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GRÜNE HÖLLE

Es gibt zahlreise Wanderwege durch die Schluchtwälder der Südeifel mit bizarren Felsformationen und wir mussten uns entscheiden. Nachdem wir schon den berühmtesten Ort der Region, die Teufelsschlucht durchwandert hatten, fuhren wir an diesem Tag zur so genannten "Grünen Hölle" bei Bollendorf.

Auch dieser schöne Weg wurde ausgezeichnet: 2. Platz bei "Deutschlands Schönster Wanderweg 2024" in der Kategorie Tagestouren. Ein ein faszinierendes Wandergebiet im Naturpark Südeifel, das mit seinen bizarren Buntsandsteinformationen, moosbewachsenen Schluchten und mystischen Felslandschaften jeden Besucher beeindruckt.

Dieser Wanderklassiker des deutsch-luxemburgischen Grenzlandsist benannt nach dem bekanntesten Naturdenkmal im Bollendorfer Wald. Der Name "Grüne Hölle" stammt von einer besonders engen, schattigen Felsschlucht, deren grün schimmernde Wände und moosbedeckten Steine eine fast märchenhafte Atmosphäre schaffen. An einem Freitag Morgen waren hier nur wenige andere Wanderer unterwegs.

Die Grüne-Hölle-Tour durch den Bollendorfer Felsenwald ist ein Rundweg, mit der Nummer 55 ausgewiesen, der 7 Kilometer lang durch die schöne Landschaft führt. Dafür braucht man 2,5 Stunden. Es ist ein Höhenunterschied von 112 m mit Auf- und Abstieg zu bewältigen.

Parkmöglichkeiten gibt es in Bollendorf, wir haben in der Nähe vom Hotel Sonnenberg geparkt. Das Restaurant "Bellevue" im Waldhotel Sonnenberg bietet mit seiner schönen Lage einen beeindruckenden Rundumblick ins Sauertal und die Hotelgäste haben natürlich einen guten Ausgangspunkt für Wanderungen.

Für ein interaktives Erlebnis gibt es eine kostenlose Audiotour mit 10 Hörstationen entlang des Weges. Dabei kann man Spannendes über die Geologie, Flora und Fauna sowie Geschichten aus dem Dorfleben, wie Pauls Schmugglergeschichten, anhören. Die Tour ist über die Eifel Touren-App verfügbar. Wir haben sie nicht genutzt und lieber ohne Störung das Naturerlebnis genossen, denn es gibt eine Menge zu sehen hier am Wegrand.

Leider habe ich mir bei dieser Wanderung wohl eine Zecke eingefangen, man sollte sich auf jeden Fall im Sommer danach absuchen.

Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind hier empfehlenswert, da es über steile, schmale Felstreppen und unebene Pfade geht. Im Hochsommer war es sehr schön im grünen Wald, ich kann mir aber auch vorstellen dass es hier im Herbst mit buntem Laub besonders schön ist.

Eigentlich läuft man hier auf einem rund 190 Millionen Jahre altem Meeresboden, der im Laufe der Zeit durch die Kräfte der Natur zu diesen teils bizarren Felsen und klammartige Schluchten geformt wurde. Aber er könnte auch vom Teufel geschaffen sein, was die Menschen in der katholisch geprägten Südeifelern glaubten.








Im Felsenwald

Höhepunkt ist die enge, tatsächlich grün leuchtende Schlucht die man durchqueren kann. Hier dringen Sonnenstrahlen nur spärlich ein und das Ganze hat eine einmalige Atmosphäre, vor allem wenn man alleine hier ist. Mystisch soll es auch auch bei Nebel oder Regen wirken, wir haben uns aber über das schöne und trockene Wetter gefreut.

Gleich nach der Grünen Hölle kommt man zum "Eulenhorst", solche Felshöhlungen boten Tieren als Zuflucht und dienten als Brutplatz. Von der "Kreuzlay" mit großem Gipfelkreuz hat man einen schönen Ausblick über die bewaldeten Felsplateaus, hier kann man sich auch in ein Gipfelbuch eintragen. Ein idealer Ort für eine kleine Rast.

Einen sehr schönen Panoramablick auf Bollendorf und das Sauertal hat man von der "Lingelslay", hier endet der der offizielle Wanderweg wieder in Bollendorf.

Wir sind dann von hier aus wieder zurück zum Auto gelaufen. Wären wir hier weiter gelaufen, dann hätten wir noch einen kunstvoll verzierter Grenzstein aus dem 18. Jahrhundert gesehen mit Schuzhütte daneben und die anderen Attraktionen. Die haben wir leider verpasst, weil wir falsch abgebogen sind, aber an diesem Tag hatten wir auch nicht viel Kondition und es wurde auch langsam immer voller.

Ende des 18. Jahrhunderts ließ Kaiserin Maria Theresia von Österreich, zugleich Herzogin von Luxemburg, das Land von Ingenieuren und Kartographen vermessen. Hier, an der Grenze zwischen den Besitztümern der Abtei Echternach und der Grafschaft Vianden, wurde an Stelle eines Kreuzes, das jahrhundertelang die Grenze markiert hatte, dieser wuchtige, viereckige Grenzstein gesetzt.

Eine schöne Aussicht hat man am Predigtstuhl, er ragt wie eine Säule in die Höhe und erinnert an eine Kanzel in der Kirche - daher der Name. Viele Sagen und Legenden ranken sich um diese Landschaft, so soll in einem Felsunterschlupf im "Muhmenlay" einst eine alte Kräuterhexe gelebt haben. Natürlich soll ihr Geist auch heute noch durch die Wälder streifen. Der Begriff "Lay" kommt aus dem Keltischen und bedeutet Schiefer oder Schieferfelsen. Die Felswände und Felsbrocken in diesem Bereich sind jedenfalls ein Erlebnis.

Die "Passage Mandrack" ist ein Durchlass durch eine Felsformation, an einer kurzen Engstelle am Einstieg im Schulterbereich nur ca. 40 cm breit. Hier muss man seitlich durch das Nadelöhr schlüpfen und den Bauch einziehen, falls vorhanden. Auch am "Siewenschlüff" wird es eng, auch bekannt als die sieben Schluchten. 7 Felsspalten, durch die manche gerade noch so durchpassen bilden hier gleich ein ganzes Labyrinth. An manchen steht sogar ein Hinweis, welche Körperbreite nicht mehr hindurchpasst. Rucksäcke und Bierbäuche sollte man hier draussen lassen. Da es sich um einen Rundgang handelt, kommt man wieder beim der Eingangsstelle vorbei.

Auf dem Rückweg zur Ferienwohnung haben wir noch den Felsenweiher bei Ernzen besucht.










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