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Natürlich waren die Römer nicht nur hier in der grenznahen Region bei Trier, sondern sie besiedelten auch das Umland. Und da wir immer begeistert dabei sind, wenn es etwas Römisches zu besichtigen gibt, fuhren wir zur Römischen Villa in Nenning. Sie ist ein herausragendes archäologisches Denkmal im Saarland und bekannt für ihren beeindruckenden Mosaikboden, der zu den bedeutendsten seiner Art nördlich der Alpen zählt.
Google führte uns in die Römerstraße 11 in 66706 Perl-Nennig. Wir fanden sofort einen Parkplatz in der Umgebung. Wer mit ÖPNV anreist: Es gibt regelmäßige Regionalverbindungen mit der Deutschen Bahn von und nach Merzig Bahnhof sowie von und nach Nennig Perl Bahnhof mit anschließenden Busverbindungen zur Römischen Villa Nennig. Die Bushaltestelle "Römische Villa, Nennig Perl" befindet sich unmittelbar vor dem Eingang. April bis Oktober ist hier von 10:00-18:00 Uhr geöffnet, im Februar, März und November von 11:00-16:00 Uhr. Dezember und Januar ist hier geschlossen. Man zahlt 3 Euro Eintritt pro Person.
Die Villa wurde im 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr. als luxuriöses Landgut errichtet. Sie umfasste ein Herrenhaus mit einer 140 Meter langen Fassade, eine 250 Meter lange Wandelhalle sowie ein großzügiges Badehaus. Die Anlage war terrassenförmig in die Landschaft eingebettet und bot einen malerischen Blick über das Tal.
Zuerst liefen wir ein bisschen über das grüne Gelände, hier sind einige Mauern und abgebrochene Säulen im Gras zu erkennen. Ein großzügiges Badgebäude wurde ebenfalls in ca. 200 m Entfernung zur Villa entdeckt. An die zweigeschossige Villa aus dem 1. Jh. n. Chr. schloss sich eine ca. 250 m lange Halle an, deren Außenwände bemalt waren. Ihre Funktion ist ungeklärt, vielleicht war es nur ein überdachter und sauberer Fußweg von der Villa zum Badehaus und zurück, wie im Modell unten angedeutet. Ebenso repräsentativ war vermutlich die dem Herrenhaus vorgelagerte Gartenanlage. Reste einer Grotte befinden sich am Hang hinter der Villa.
Die Anlage ist heute umzäunt, aber das eigentliche Highlight wartet in dem weißen Haus mit dem roten Dach. Das Schutzgebäude wurde hier bereits das bereits 1853 errichtet und inzwischen selbst zu einem Denkmal geworden. Es gehört zu den ältesten erhaltenen Schutzbauten über einem archäologischen Fund in Deutschland.
Am Eingang zahlt man den Eintritt. In den 1960er Jahren wurden das Mosaik und das Schutzhaus restauriert und renoviert.
Im Jahr 1852 entdeckte ein Landwirt zufällig das 10,30 m x 15,65 m großen Fußbodenmosaik, das einst zu einer repräsentativen Eingangshalle einer Villa gehörte. In den Folgejahren wurde es ausgegraben. Es besteht aus etwa drei Millionen Mosaiksteinchen und sie zeigen in acht symmetrisch angeordneten Bildfeldern den Ablauf eines Spektakels im Amphitheater. Man sieht Darstellungen von Szenen aus einer Kampfarena, Löwen und alles ist um ein Marmorbecken und um das große viereckige Gladiatorenbild herum gruppiert. Zwischen den bildlichen Darstellungen sieht man geometrische und florale Motive.
Wir waren zuerst die einzigen Besucher, später kamen dann noch ein paar Leute hinzu. Beeindruckt liefen wir mehrmals um das Mosaik herum, von der erhöhten Position der Empore kann man alle Details genau studieren und fotografieren, ohne Blitz natürlich.
Dieser Ort gehört zu den wenigen so gut erhaltenen und zu den eindrucksvollsten Beispielen römischer Mosaikkunst. Ebenfalls eher selten, dass dies hier noch am Fundort in seiner ursprünglichen Position gezeigt wird. 600 Meter weiter liegt ein noch gut erhaltener großer Grabhügel, unten auf dem letzten Bild zu sehen.
Ein Besuch, der sich lohnt. Danach fuhren wir noch zum 9 Kilometer entfernten und ebenfalls sehr sehenswerten Archäologiepark Römische Villa Borg.
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